
„Hey Katharina, wie geht’s dir?“ Emilie sah ihre Freundin fragend an.
„Beschissen“, erwiderte sie ehrlich.
So sah sie auch aus. Ihre Augen waren auch Wochen nach der Trennung immer noch total verweint.
„Katharina, ganz ehrlich: glaubst du, die Trennung von Markus war eine gute Idee? Du siehst aus wie der Tod auf zwei Beinen und der Markus genauso. Irgendwann passiert euch noch was am Berg.“
„Ich weiß.” Katharina schluchzte. „Dabei wollte ich doch nur eine eigene Familie mit Markus. Aber der Markus hat einen anderen Plan vom Leben.“
„Ist der denn wirklich sooo viel anders als deiner?“
„Markus will keine Kinder. Und für mich ist ein Leben ohne Kinder sinnlos, Emilie.“
„Mensch, Katharina, du hast doch wirklich so viele Möglichkeiten für dein Leben. Du bist Ärztin, kannst ein Hotel übernehmen, du hast die Bergrettung und jemanden, der dich mehr liebt als sein Leben. Es muss doch einen Weg für euch beide geben.“
„Den gibt es aber so nicht, er will eben keine Familie.“
„Der Markus reagiert doch nur so, weil die Mia nicht mehr da ist. Das hat ihn so verletzt, dass er glaubt, kein guter Vater zu sein. Da ist doch klar, dass er Angst hat und sich so dagegen sträubt.“
„Seine Ansage war aber so endgültig, Emilie.“ Weinend fiel Katharina ihrer Freundin in die Arme.
„Markus, das war gerade wieder haarscharf. Was soll der Scheiß? Willst du dich unbedingt umbringen?“ Michi funkelte ihn böse an.
„Ist doch meine Sache. Hauptsache, euch passiert nichts!“
„Markus, so geht das nicht weiter. Seit die Katharina weg ist, bringst du dich permanent in Gefahr. Das bringt sie dir auch nicht zurück! Überleg dir das lieber nochmal mit nem Kind, Spezi! Ihr geht beide gerade zugrunde. Ihr braucht euch, weil ihr zusammengehört.“
„Das sieht Katharina aber ganz anders, die will nur ein Kind und nichts anderes.“
„Die liebt dich und leidet genauso, sagt die Verena.“
„Sie wird darüber hinwegkommen“, sagte er kühl und stieg in den Heli. Kopfschüttelnd stieg auch Michi in den gelben Eurocopter.
Weitere Wochen zogen ins Land. Mittlerweile lag die Trennung schon 3 Monate zurück. Wenn Katharina und Markus zusammen im Einsatz waren, wurde es zu einer Zerreißprobe für alle. Die Stimmung wurde immer angespannter, die Nerven lagen im gesamten Team blank. Jeder spürte, dass Katharina und Markus es nicht ohne einander aushielten. Die Beiden litten so unsäglich und hatten immer noch rotgeweinte Augen. Markus fühlte sich innerlich einfach leer, sein Herz war gebrochen. Nie wieder wollte er eine neue Frau in seinem Leben haben. Er würde sowieso niemanden mehr so lieben wie Katharina, darüber war er sich im Klaren. Sie hatte versprochen, ihn nie zu verlassen – und dann hatte sie ihn eingetauscht für einen Wunsch. So schlecht wie jetzt hatte er sich nicht mal gefühlt, als er damals bewegungsunfähig in der Klinik in Peru gelegen hatte.
Katharina versuchte zwar Männer kennenzulernen und hatte auch mal das eine oder andere Date, aber sie merkte selbst, dass das nicht das Richtige war. Egal, wie sie sich drehte und wendete, alles in ihr schrie entsetzlich nach Markus. Und das Gefühl war und wurde ständig schlimmer, als der Drang nach einem Baby jemals gewesen war. Aber nun hatte sie sich in diese verfahrene Situation manövriert.
Peter beobachtete seine Tochter mit immer größerer Sorge. Und auch von Markus halsbrecherischen Aktionen hatte er schon Wind bekommen. Mittlerweile tat es ihm leid, dass er so oft gegen Markus gewettert hatte. Und wie oft er Katharina auf einen Enkel gedrängt und ihr eingeredet hatte, dass sie ohne Kinder keine vollständige Frau wäre. Er dachte an Johanna, wie sehr er sie geliebt hatte und wie weh es getan hatte, als sie starb. Er hatte sehr getrauert, aber die Trauer seiner Tochter nach der Trennung von Markus, die war so extrem und wurde jeden Tag noch schlimmer, dass es selbst ihm das Herz brach. Es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte und etwas passieren musste.
“Herr Herbrechter, schnell”, rief eins seiner Zimmermädchen und deutete auf Katharina, die sich an ihre Brust fassend und gekrümmt vor Schmerzen auf dem Boden des Hotelflurs lag. Sie bekam kaum Luft.
„Katharina, um Gottes Willen.“ Peter kniete sich neben seine Tochter. „Wir brauchen einen Notarzt, schnell!“
Die Bergretter waren gerade im Einsatz als Verena Michi anrief. „Ist der Tobi bei dir?“
„Ja, wir sind im Einsatz, was ist los?“
„Er soll bitte schnell zum Krankenhaus kommen, die Katharina wird gerade vom RTW hergebracht.“
„Scheiße, was hat sie?“
„Das weiß ich noch nicht. Sie ist mit Schmerzen in der Brust und Atemnot zusammengebrochen.“
„Ich nehm den Tobi gleich mit zur Klinik.“ Eigentlich wollte dieser mit Markus zu Fuß absteigen, um noch eine Absperrung zu reparieren und dabei mit ihm zu sprechen.
„Tobias für Michi?“
„Tobias hört.“
„Du musst gleich mit ins Krankenhaus fliegen. Die Katharina wird gerade eingeliefert, Verena weiß aber nicht, was sie hat. Atemnot und Schmerzen in der Brust.“
Markus hatte den Funkspruch natürlich auch gehört. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er liebte diese Frau immer noch und würde sie auch immer lieben. Alle Tage seines Lebens und nichts konnte daran etwas ändern. Tobi sah seinen besorgten Blick. „Hey, ihr geht’s bestimmt bald wieder gut.“ Markus nickte nur und Tobi konnte genau sehen, wie seine Augen feucht wurden. Schnell luden sie den Verletzten in den gelben Vogel und machten sich auf den Weg ins Krankenhaus.
Tobias und Markus hatten den Patienten an Verenas Kollegen übergeben und machten sich auf die Suche nach Katharina. Diese wurde gerade noch eingehend untersucht. Peter saß nervös vor der Notaufnahme und freute sich sichtlich, dass Markus Tobias begleitet hatte. Er drückte erst Tobi an sich und dann zog er Markus ebenfalls in seine Arme.
„Markus, ich bin so froh, dass du hier bist.“
Markus sah Peter etwas verwirrt an. Katharinas Vater hasste ihn doch, er war ihm nie gut genug für seine Tochter gewesen.
„Die Katharina braucht dich“, fuhr er fort. „Ich höre sie jede Nacht weinen, sie schläft kaum, isst kaum, hat sich total verschlossen. Ich mach mir ernsthafte Sorgen um sie. Ohne dich ist sie so furchtbar unglücklich.“
Mit traurigen Augen sah Markus Peter an. „Ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt, das weißt du, das wisst ihr alle, aber ich kann ihr eben keine Familie bieten. Ich kann keine Kinder zeugen und ich will auch kein Kind. Ich bin kein guter Vater und werde nie einer sein. Ihr Wunsch ist aber einfach so viel größer als ihre Liebe zu mir.“ Seine Augen hatten sich wieder mit Tränen gefüllt. Peter zog Markus in seine Arme.
„Markus, bitte glaub mir, ihr gehört zusammen. Sie wird nie wieder jemanden so lieben wie dich… Die wirklich große Liebe, die ist einmalig und manche erleben sie nie. Gebt das nicht auf… Und ich war so schrecklich unfair zu dir, Markus. Das tut mir leid.“
„Schon gut.“, flüsterte Markus unter Tränen.
„Die Katharina hat wirklich nie aufgehört dich zu lieben.“ Tobi sah seinen Freund eindringlich an. „Könnt ihr nicht doch nochmal gemeinsam über eine Lösung nachdenken? Bei Emilie und mir ist doch auch alles schiefgelaufen, weil ich Kinder wollte und sie nicht. Und eigene Kinder habe ich auch Jahre später nicht. Und ich bereue jeden Tag, dass ich die Emilie nicht mehr an meiner Seite habe.“
Markus nickte nur, darüber hatte er doch auch schon nachgedacht. Aber die Tatsache, dass ihr Kinder offenbar wichtiger waren als ihre Liebe, die hatte ihm einfach das Herz gebrochen. Weiter konnte er aber nicht mehr darüber nachdenken, da trat Verena auf den Flur.
„Was ist mit Katharina?“, fragten alle gleichzeitig.
„Sie muss erstmal hierbleiben und liegt jetzt auf der Intensivstation. Was sie hat, mal abgesehen von der Tatsache, dass wir sie hier dringend etwas aufpäppeln müssen, ist seelisch bedingt. Habt ihr schon mal vom Broken-Heart-Syndrom gehört?“
Fragend sahen sich die Männer an.
„Eine Herzmuskelerkrankung. Das kommt vor, wenn der seelische Stress zu groß wird. Nach Trennungen zum Beispiel. Die Symptome ähneln denen eines Herzinfarkts und es betrifft auch eigentlich fast nur Frauen. Wir müssen sie jetzt überwachen, denn es könnte unter Umständen zu einem wirklichen, tödlichen Infarkt kommen.“
„Dürfen wir zu ihr?“, fragte Tobias.
„Aber nur einer.“ Sie sah dabei zu Markus, dem Tränen über die Wangen liefen.
„Markus, du gehst zu ihr“, sagte Peter entschieden.
Erschrocken sah der Bergretter Katharinas Vater an. „Ich?“
„Ja, nun geh schon.“
„Na, komm, Markus, ich bring dich hin. Ich glaube, deine Anwesenheit wird ihr guttun.“
Leise öffnete Verena die Tür zu Katharinas Zimmer. Sie schlief.
„Ich pass von hier draußen aus auf, okay? Wenn sie sich zu sehr aufregt, komm ich dazu.“
„Danke, Verena!“ Markus trat an ihr Bett, zog sich den Stuhl heran und nahm sanft ihre Hand. Auch, wenn er sie bei den Einsätzen zwar gesehen hatte, hatte er es stets vermieden sie sich genauer anzusehen. Jeglichem Blickkontakt war er ausgewichen, kein privates Wort hatte er ihr zuteilwerden lassen. Aber jetzt fühlte sich das alles so verdammt falsch an. Wie sehr hatte er sie vermisst. Ihre zarte, weiche Haut. Den Geruch ihres Haars. Markus konnte weitere Tränen nicht mehr zurückhalten und umklammerte ihre Hand regelrecht.
„Markus?“, flüsterte sie und öffnete ihre Augen. „Du bist hier?“
„Ja, ich konnte nicht anders.“
Katharina lächelte ihn schwach an. Einen Moment schwiegen sie beide, bis Katharina die Stille durchbrach. „Markus, ich war so dumm“, flüsterte sie. Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Hey, nicht weinen.“
„Ich hab dich so verletzt. Wirst du mir das irgendwann verzeihen können?“
„Wir haben uns beide verletzt, aber darüber reden wir ein anderes Mal, wenn es dir besser geht.“
Katharina schloss die Augen und begann heftig zu weinen. Markus war kurz hilflos, sie hing an so vielen Kabeln, die zu den Monitoren hinter und neben ihrem Bett führten, dass er sich nicht traute, näher zu kommen. Doch Verena, die die Situation von draußen betrachtete, nickte ihm aufmunternd zu. Markus beugte sich über sie und legte seine Hände sanft an ihre Wangen. „Nicht weinen, bitte!“
Plötzlich spürte er ihre Arme um sich. Katharina klammerte sich regelrecht an ihn, als würde sie ertrinken.
„Meinst du, wir haben noch eine Chance?“, fragte sie ängstlich, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte.
„Als ob ich dich jetzt nochmal gehen lassen könnte.“ Erleichtert atmete sie aus und Markus ließ sie vorsichtig zurück in ihr Kissen gleiten.
„Was du da hast mit dem Herzen… Verena sagte…“ Markus konnte es nicht aussprechen.
„…dass ich sterben könnte, wenn es noch zum richtigen Infarkt kommt“, hatte sie seinen Satz vollendet.
Markus nickte und sie konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen.
„Das wird nicht passieren. Mein Herz hat, was es gebraucht hat.“
Markus lächelte. „Katharina, es ist viel passiert, wir beide haben zwar einiges aufzuarbeiten, aber dich zu verlieren, war das Schrecklichste, was mir jemals widerfahren ist. Wir können auch nochmal ganz in Ruhe über eine Adoption reden. Ich war wirklich nicht fair damals, als ich Kinder so vehement abgelehnt habe. Das tut mir unendlich leid. Und wenn wir es jetzt nochmal angehen, dann unter einer Bedingung: für immer.“
„Ja, das will ich doch auch: für immer! Markus, die Sehnsucht nach dir, das war so viel schlimmer als der Wunsch nach einem Kind je war“, sagte sie und schaute ihm dabei fest in die Augen.
„Hey, ihr Beiden, ist es das, was ich hoffe?“ fragte Verena.
„Ja, das ist es“, antwortete Katharina erleichtert.
„Gut, denn ich hab euch Beiden da noch etwas mitzuteilen. Markus, ich erlaube dir jetzt was, was ich sonst nicht oft tue. Setz dich mal zur Katharina aufs Bett und nimm sie in den Arm.
Fragend sahen sich die Beiden an. Markus setzte sich auf die andere Seite der Kabel hinter Katharina, so dass sie sich an seinem Oberkörper anlehnen konnte.
„Fein. Mit dem, was ich euch jetzt sage, wollte ich bewusst warten, bis ihr wieder zusammengefunden habt. Also, ihr Beiden, ihr habt da etwas vollbracht, womit wohl keiner gerechnet hat. Aber als wir die Katharina auf den Kopf gestellt haben, haben wir da etwas gefunden und uns beim Ultraschall ihres Herzens direkt mit angeschaut. Du warst zu dem Zeitpunkt leider nicht bei dir, Katharina, sonst wüsstest du, was ich euch sagen will.“ Verena zauberte etwas aus ihrer Tasche und hielt es den Beiden vor die Nase. Fassungslos schauten sie auf das Ultraschallbild in Verenas Händen. Katharina begann direkt zu weinen und war nicht fähig auch nur ein Wort zu sagen, woraufhin Markus seine Arme noch enger um sie schlang.
„Ist das wirklich echt? Also, ich meine, war ich das etwa, hab ich das gemacht? Wie das denn?“, stotterte Markus.
„Also, Markus, die Katharina ist schon in der 16. Schwangerschaftswoche, das wirst schon du gewesen sein… oder soll ich bei den Blumen und den Bienchen beginnen?”, grinste Verena. „Warum du das allerdings selbst nicht bemerkt hast, Katharina, das ist mir ein Rätsel. Obwohl, wenn ich an deinen Zustand in der letzten Zeit denke, dann wundert mich auch das nicht.”
„Und wann kommt unsere Lieferung?”, fragte Markus.
„Anfang September seid ihr dann zu viert. Mit Mia zu fünft. Das da sind nämlich Zwillinge“, erklärte Verena Markus.
„Wow, gut, dass wir viel Platz auf dem Hof haben“, lächelte Markus.
„Du willst die Kinder wirklich?“, fragte Katharina, deren Kopf Achterbahn fuhr, unsicher.
„Was für eine Frage. Das da“, er tippte auf das Bild, „ist das absolute Wunder. Das sind meine, unsere Kinder, die nicht wieder von uns fortgehen, sobald ein anderer Vater auftaucht.“
„Wollen wir uns die Beiden mal genauer angucken?“ Verena öffnete die Tür und zog ein fahrbares Ultraschallgerät herein.
„Die Beiden sind noch etwas zu klein und sehr leicht, weil ihre Mami mit dem Essen etwas zu sparsam war, aber das bekommen wir in den Griff, darum bleibt ihre Mami auch noch ein paar Tage bei uns.“ Gemeinsam sahen sich Markus und Katharina ihre beiden Kinder an. „Markus? Weinst du?”, fragte Katharina leise. „Nur vor Glück.”
Katharina musste noch zwei Wochen in der Klinik bleiben. Sie erholte sich gut, ihr Herz machte glücklicherweise keine weiteren Probleme und es schien, als würde ihr Zusammenbruch ohne spätere Folgen bleiben. Allerdings hatte Verena ihr mehrere Wochen Schonung verordnet. Ihr Bauchumfang hatte in der Zeit plötzlich beachtlich zugenommen. Markus, der seit Katharinas Auszug im Haupthaus lebte, renovierte mit tatkräftiger Unterstützung seiner Freunde das Untergeschoss für seine Familie und verbrachte trotzdem noch viel Zeit bei Katharina im Krankenhaus. Das kleine Häuschen würde nun auch einfach zu klein werden und der Umzug ins Haupthaus wäre auch so etwas wie ein Neuanfang. Emilie wollte sowieso gerne ins Dachgeschoss ziehen und so wurde im Haus ordentlich gewerkelt. Auch Peter kam jeden Tag vorbei, brachte Brotzeiten für die Helfer und entschuldigte sich immer wieder für sein Verhalten vergangener Tage. Auch wenn Markus daran zu knabbern hatte, so ließ er Peter auch das ein oder andere Material bezahlen. Seine Kinder und seine Frau sollten es schön haben, dafür sprang er über seinen Schatten. Peter brachte, zum Schmunzeln aller, sogar schon eine Schaukel und einen Sandkasten. Er blühte richtig auf und war froh, dass er helfen durfte. Tobias hatte entschieden, das Angebot, auch wieder auf den Hof zu ziehen, anzunehmen. Emilie und er verstanden sich wieder ziemlich gut, was Markus sehr freute. Seiner Meinung nach gehörten die Beiden auch nach wie vor zusammen. Er nahm sich vor, seinen besten Freunden einen Schubser zu geben.
Als Markus Katharina abholte, war er ganz nervös. „Was bist du denn so nervös?“
Katharina spürte nach wie vor genau, was in ihm vorging.
„Ich hab einfach Angst. Dass du nochmal gehst und mich wieder allein lässt.“
Betroffen sah sie ihm in die Augen.
„Ich lasse dich nie, nie, nie wieder alleine. Ohne dich, das war die absolute Hölle. Ich kann einfach nicht mehr ohne dich.“
Markus lehnte sich rüber zur Beifahrerseite und schlang die Arme um sie. “Und ich nicht ohne dich.” Wieder überkamen ihn die Tränen und auch Katharina konnte nicht anders, als mit ihm gemeinsam zu weinen.
Katharina atmete tief ein, als sie auf dem Hof aus Markus Wagen stieg. Sie war zuhause. Genau hier gehörte sie hin. Sie hatte keine Zweifel mehr daran. Auch das “für immer mit Markus” bereitete ihr keinerlei Sorgen mehr. Im Gegenteil, sie freute sich wahnsinnig darauf, mit ihm an ihrer Seite alt zu werden. Sich mit ihm zu streiten und wieder zu vertragen. Mit ihm zu lachen und zu weinen. Markus kam zu ihr herum und legte von hinten die Hände auf ihren Bauch.
„Na, meine kleinen Mäuse, willkommen zuhause. Und jetzt müsst ihr schön brav weiter wachsen. Der Papa freut sich so sehr auf euch. Ich bringe euch dann das Klettern und das Skifahren bei. Und wo ihr die Mama kitzeln müsst. Und wie ihr den Opa so richtig schön ärgern könnt.“
Katharina lachte herzhaft. Sie drehte sich in seinen Armen und legte ihre Hände an sein Gesicht. Zärtlich trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss. Katharina legte ihren Kopf an seine Brust. „Aber zu Weihnachten, da pflanzt du bitte einen neuen Baum. So einen richtig unperfekten. Damit er auch zu uns passt.“